Neues aus der Zwitscherwelt: 140 Zeichen für die Ewigkeit und "Promoted Tweets"
Von: adminSocial Media, Tipps
Über Sinn und Unsinn von Twitter wird seit Geburt der Mikroblogging-Plattform heftig diskutiert. Befürworter schätzen den Zwitscher-Dienst als effektives Kommunikationsmittel und nützliches Marketing-Tool. Kritiker sehen in ihm nicht mehr als eine Informationsmüllfabrik, die massenhaft sinnfreie Beiträge von mitteilungsbedürftigen Nutzern in den Cyberkosmos schleudert. Dank der US-amerikanischen Library of Congress, die eine Archivierung sämtlicher Tweets plant, könnte Twitter nun einen ganz neuen Sinnaspekt erhalten: 140 Zeichen als Botschaft an die Nachwelt?
Wären unsere frühen Vorfahren doch nur in der Lage gewesen zu twittern, um wie viel Wissen wären wir heute reicher? Unsere Nachkommen werden sich ähnliche Fragen, unser Zeitalter betreffend, wohl nie stellen müssen. Denn vor Kurzem gab Twitter-Gründer Biz Stone bekannt, dass die Library of Congress sämtliche je geschriebenen Tweets archivieren und für die Nachwelt festhalten will. Das wären "lediglich" mehrere Billionen Kurznachrichten - eine Fülle von Wissen für die kommenden Generationen.
Auch Google beteiligt sich an der Basis für zukünftige digitale Zeitreisen. Eine neue Replay-Funktion soll den Zugriff auf das gesamte Twitter-Archiv ermöglichen. Der eingegebene Suchbegriff wird dabei sogar auf einer Zeitleiste dargestellt.
Twitter als Marketing-Tool
Die Daseinsberechtigung von Twitter basiert jedoch sicher nicht auf ihrer Funktion als Zeitmaschine für kommende Generationen. Viele Unternehmen nutzen die Plattform mittlerweile als hilfreiches Medium für die Geschäftswelt. Es ermöglicht Firmen, sich zeitnah mit Kunden und Partnern auszutauschen sowie Verbindungen zu anderen Interessenten herzustellen. User können Erfahrungen mit Produkten austauschen, Ideen vorschlagen und Informationen über gute Angebote erhalten.
Auch die Verflechtung von E-Mail-Marketing und Twitter bietet die Möglichkeit, News zu verbreiten und das eigene Netzwerk zu erweitern. So können Newsletter oder E-Mails Links zum Twitterfeed enthalten, wodurch sich Empfänger als Follower gewinnen lassen.Seit Neuestem wurde der Zwitscherdienst um ein wichtiges Marketinginstrument ergänzt: die so genannten "Promoted Tweets". Sobald Twitter-User nach bestimmten Stichwörtern suchen, die ein Werbekunde gebucht hat, erscheinen kommerzielle Einblendungen vor den Suchergebnissen. Interessierte Werbekunden können auf diese Suchwörter bieten.
Ob digitale Zeitkapsel oder fortschreitendes Marketing-Tool - unsere Nachfahren können sich jedenfalls über die Informationsflut freuen. Vielleicht werden sie sich aber auch lediglich fragen, warum einige Twitterfreudige des 21. Jahrhunderts ihren Mitmenschen mitteilen mussten, dass sie gerade dabei sind zu kochen, Rasen zu mähen oder einen Kaffee zu trinken.